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Apple ProRAW verstehen: Alle Tipps für RAW-Fotografie

Apple ProRAW erklärt: Wann sich das Fotografieren im RAW-Format wirklich lohnt

Apple ProRAW verbindet die unkomprimierten Sensordaten eines klassischen RAW Formats mit den Rechenfotografie Algorithmen des iPhones. Für Content Creator, Profifotografen und ambitionierte Hobbyisten lohnt sich ProRAW besonders bei schwierigen Lichtverhältnissen, extremen Kontrasten und wenn maximale Nachbearbeitungsspielräume benötigt werden.

Apple Pro Raw
Apple Pro Raw (KI generiert)

1. Was ist Apple ProRAW?

Apple ProRAW ist ein proprietäres DNG-Format, das seit iOS 14.3 auf iPhone 12 Pro/Pro Max und allen nachfolgenden Pro-Modellen verfügbar ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen JPEG- oder HEIF-Bildern speichert ProRAW:

  • die rohen Sensordaten (wie bei jedem RAW),
  • Rechenfotografie-Optimierungen (Smart HDR, Deep Fusion, Rauschreduktion),
  • 12-Bit Tiefeninformationen für erweiterten Dynamikumfang.

2. Unterstützte Geräte und Auflösungen

Gerätelinie iOS-Mindestversion Max. ProRAW-Auflösung RAW-Auflösung
iPhone 12 Pro/Max 14.3 12 MP 12 MP
iPhone 13 Pro/Max 14.3 48 MP¹ 12 MP oder 48 MP²
iPhone 14 Pro/Max 14.3 48 MP¹ 12 MP oder 48 MP²
iPhone 15 Pro/Max 14.3 48 MP¹ 12 MP oder 48 MP²

¹ Nur mit der Hauptkamera (1×) möglich.
² Ultraweitwinkel, Tele, Nachtmodus, Blitz und Makro unterstützen immer nur 12 MP.

3. Vorteile des ProRAW-Formats

  • Maximale Nachbearbeitungskontrolle: Belichtung, Weißabgleich, Farben und Details lassen sich verlustfrei anpassen.
  • Erweiterter Dynamikumfang: Durch Kombinieren mehrerer Belichtungen und KI-gestützte Rauschreduktion höherer Dynamikumfang als JPEG/HEIF.
  • Bessere Ergebnisse in Extremsituationen: Besonders bei hohem Kontrast (Sonnenunter-/aufgänge), gemischtem Licht oder Nachtaufnahmen.
  • Tiefe Informationen für kreative Effekte: 12-Bit-Tiefe ermöglicht feinere Abstufungen und präziseres Grading.

4. Nachteile und Grenzen

  • Große Dateigrößen: ProRAW-Dateien sind etwa 8–12× größer als JPEG/HEIF (ca. 25 MB bei 12 MP, ca. 75 MB bei 48 MP).
  • Speicherbedarf und Workflow: Erfordert ausreichend iPhone-Speicher oder regelmäßiges Auslagern und Backup.
  • Keine permanente Aktivierung: RAW muss in der Kamera-App bei jedem Start erneut eingeschaltet werden.
  • Eingeschränkte manuelle Steuerung bei 48 MP: ISO und Verschlusszeit sind im 48 MP-Modus limitiert.

5. Einstellungen und Workflow

  1. ProRAW aktivieren: Einstellungen → Kamera → Formate → Apple ProRAW einschalten → Auflösung wählen (12 MP/48 MP).
  2. RAW-Symbol prüfen: In der Kamera-App erscheint oben rechts „RAW“. Tipp darauf wechselt zwischen ProRAW und HEIF/JPEG.
  3. Nachbearbeitung: In der Fotos-App oder Drittanbieter-Apps (Lightroom, Affinity Photo, Halide) Farbanpassung, Kurven, Masken nutzen. Export als JPEG/HEIF/TIFF für Web, Druck oder soziale Medien.
  4. Speicher-Management: ProRAW Proxy in Apps wie Filmic Pro für kleinere Testdateien. Regelmäßige Sicherung via iCloud-Fotos oder externe SSD über USB-C (iPhone 15) empfohlen.

6. Wann lohnt sich ProRAW?

  • Professionelle Projekte: Vollständige Kontrolle in der Post-Production, z. B. Print-Projekte oder Composites.
  • Herausfordernde Lichtsituationen: Szenen mit extremem Kontrast, gemischtem Licht oder wenig Umgebungslicht.
  • Detailreiche Ausschnitte: Starkes Bescheiden von Fotos profitiert von 48 MP-ProRAW.
  • Farbkritische Anwendungen: Produkt- oder Fashion-Fotografie, bei der exakte Farbwiedergabe essenziell ist.

Apple ProRAW ist kein „Hook“ für alle, sondern ein spezialisiertes Werkzeug für Fotograf:innen, die den maximalen Spielraum für Bearbeitung und höchste Qualität benötigen. Für schnelle Schnappschüsse oder flache Social-Media-Posts reicht weiterhin JPEG/HEIF. Sobald jedoch Detailtiefen, hoher Dynamikumfang und professionelle Nachbearbeitung gefragt sind, bietet ProRAW klare Vorteile, vorausgesetzt, man nimmt den Mehraufwand in Speicher und Workflow in Kauf.

About the author

Pixxelfreak

Hallo, ich bin Ralf Hofstede und ich bin Experte für Fotografie. Begonnen habe ich mit der Fotografie noch in der analogen Zeit mit den 36er Filmrollen und mich seitdem kontinuierlich weiterentwickelt.

Mein Herz schlägt dabei besonders für die Landschafts- und Städtefotografie. Mein zweites Steckenpferd ist die Foodfotografie, welche ich für mein zweites Projekt, einem Grillmagazin benötige.

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